Naturheilkunde in Afrika
Unterwegs, in verschiedenen Ländern Afrikas, konnte ich immer wieder Kontakt schließen mit einigen traditionellen Heilern, die ich nicht gesucht habe, da sie im Hintergrund sehr gewissenhaft ihrer Arbeit nachgehen. Sie besitzen ein vielfältiges Wissen über die Heilpflanzen, das sie meist von Vater oder Mutter überliefert bekommen haben und dafür bestimmt worden sind. Sie erkennen die Probleme, die Lebensumstände, sind sehr gute Psychologen, es benötigt ein gutes Einfühlungsvermögen, einige Besuche und Sitzungen. Immer mit bestimmten Ritualen beginnend, um die Menschen zu verstehen, erst dann erstellen sie eine sorgfältige Diagnose. Danach wird der Heilungsprozess besprochen und die Naturmedizin zusammengestellt. Ein afrikanischer traditioneller Heiler wird über viele Jahre ausgebildet und muss geeignet sein. Sein Lohn, das Vertrauen der Menschen, die zu ihm kommen und um Hilde bitten, wobei sie oft sehr lange Wege zurücklegen, meist nur auf Empfehlung ist er zu finden. Über ihre Kenntnisse hat immer ein Erstaunen und großen Respekt hervorgerufen. Man geht da nicht einfach hin und klopft an die Tür, meist hat es sich zufällig ereignet, da solche Begegnungen nicht vorhersehbar sind. Sie auch mein Interesse erkannt haben. Ein Glück, ein Reichtum mit vielen Erkenntnissen, die Natur zu achten und etwas Wissen darüber vermittelt zu bekommen. Um eine Wirkung der eingesetzten Mittel zu erzielen, setzt ein genaues Beobachten und Studieren für den Einsatz von bestimmten Kräutern, Blättern, Wurzeln, der dort vorhandenen Pflanzen voraus. Auch die entsprechende Zubereitung, Einnahme ist zu beachten, je nach dem Problem, kann Heilung erfolgen. Nicht abgekoppelt von den Lebensumständen der Bewohner, den hygienischen Verhältnissen, Familienverhältnissen, alles wird mit einbezogen. Dies alles hat mich fasziniert, weil es Körper und Seelenzustände der jeweiligen Menschen berücksichtigt werden. Dies alles kann nur von seriösen Heilern angewandt werden. Ein Reichtum Afrikas. Krankheiten entstehen nie ohne Grund, es gibt natürlich auch Grenzen für diese Art der Heilung, die werden auch ernst genommen. Aber für viele Afrikaner gibt es nur diese Möglichkeit, da weder Krankenversicherung, Geld, noch medizinische Kenntnisse, Vorsorge oder Behandlungen möglich sind. Nicht zu vergessen, die klimatischen Verhältnisse. (z.B. Regenzeit, Mückenplage, Wind Staub, verunreinigtes Wasser, usw.= Eine Erfahrung kann ich teilen, dass die Natur viele Möglichkeiten bietet in der Anwendung, die wir bei uns nicht mehr vorfinden, da wir anders leben, andere Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit vermittelt bekommen und den Zugang zur Natur verloren haben.
Vor vielen Jahren bei einem längeren Aufenthalt, Rundreise, auf Madagaskar, damals von der Touristikbranche neu entdeckt, die Hotels neu, ein Traum, direkt an einer Meeresbucht gelegen. Palmen umsäumt, verstreut kleine Ortschaften. sehr idyllisch. Die Schattenseiten dieses Tourismus erkennt man nicht auf den ersten Blick. noch nicht so erfahren, aber doch beobachtet, am Ende dieser Bucht ein Abwasserrohr, das alles in diese Bucht eingeleitet wurde, still und heimlich. Am Abend beobachtete ich Tiere (Ratten) die spazierten unbemerkt unter den Balken, das deutet auf Müll hin, und Küchenabfälle) Das abendliche Büffet von den Urlaubern erstürmt, es war zur Weihnachtszeit, unersättlich. Der Hunger allein reisenden Männern, auch Ehemännern, nach exotischen Erlebnissen gewaltig, alles im Angebot. An bestimmten Tagen schwül und sehr heiß und mein Körper übersät von Moskito Stichen, die sich entzündet hatten, da es keine Moskitonetze damals gab. Also kein Schwimmen im Meer, ein kurzer Spaziergang etwas außerhalb. Ein Einheimischer begegnete mir und wir unterhielten uns ein wenig, als er meine Probleme bemerkte, meinte er, ich sollte warten, er wolle mir eine Medizin besorgen. Meine eigenen Mittel hatten versagt. Er kam mit frischen großen glänzenden Mango- Blättern zurück, kratzte aus den Stielen das Mark aus und gab es auf eine der Stiche, die oberflächlich abgeheilt, aber unter der Oberfläche sich die Mikroben eingenistet hatten, öffnen und das Mark darauf streichen. So behandelte ich den geschundenen Körper sorgfältig, alles heilte ab, er hatte mir noch erklärt, das sei desinfizierend, nach einigen Tagen war alles wieder in Ordnung. Danach, wieder zurück bekam ich hohes Fieber und Schüttelfrost, unter Malariaverdacht in die Klinik. Dort begegneten mir einige Afrika Urlauber, die es erwischt hatte. Aber es gibt auch noch andere tropische Krankheiten, hatte am abendlichen Büffet lange gewartet, und der Nachschub war nicht richtig gegart gewesen, also da heißt es Vorsicht und präventives Verhalten zu beachten und vieles andere mehr. Erfahrungen gesammelt und viel dazugelernt. Auch ohne Malariamittel kann man als Reisender gesund bleiben, so man von den Einheimischen lernt. Sie kennen viele gute Gegenmittel, die sie verwenden. Aber Moskito Netzte unerlässlich, auch erschwinglich, der Gebrauch aber gelernt sein muss. Viele gute Erlebnisse kamen über die Jahre dazu, keine Probleme mehr, selbst bei längeren Aufenthalten bin ich immer gesund zurückgekehrt.
Ich schau es mir morgen in Ruhe an.
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Das sind ein interessanter, wertschätzender Erfahrungsbericht, der auch die Schattenseiten nicht auslässt. Sehr gern gelesen.
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danke Gerda, alles Gute in der Mani
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Vielen Dank für deine interessanten Ausführungen über dies Heiler, toll !!!
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danke dir Ernst
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