Raus aus dem Alltag, Urlaub. Zu dieser Zeit buche ich noch über ein mir bekanntes Reisebüro. 1 Woche Kapverdische Insel Sal, gerade erst von der Touristikbranche entdeckt, aklimatisieren, an die Hitze gewöhnen, um dann von dort auf den schwarzen Kontinent nach Banjul der Hauptstadt von Gambia, das zum Senegal gehört, aber kolonial bedingt sehr englisch geprägt ist. Auf der Insel Sal, ein Surfer Paradies, Wind, Meer, Strand, Sonne und kaum Touristen. Eines der ersten Hotels, wenig Gäste. Wohne in einem kleinen Bungalow in der Nähe des Strandes. Ruhr und Entspannung. Die Mahlzeiten werden im Haupthaus im Speisesaal serviert, ziemlich leer und ungemütlich. An einem Tisch eine Gruppe Russen, meist in grauen einheitlichen Trainingsanzügen, die sich lautstark unterhalten, denen gehe ich aus dem Weg, da sie meist sehr viel trinken und russisch kann ich nicht verstehen. Mit einer Männergruppe aus Wien komme ich erst ins Gespräch, als sich einer der Männer verletzt hat und nicht mit raus kann. Danach respektieren sie mich und nehmen mich zu kleinen Ausflügen mit, eine alte stillgelegte Saline, einen Drink in einem der kleinen Restaurants und zu kurzen Rundgängen im Dorf. Dann ist die Woche auch schon um. sie fliegen wieder zurück und für mich geht es weiter nach Banjul. Am Flughafen angekommen erwartet uns Sehouna, ein kompetenter und geduldiger Reiseführer. Eine Übernachtung in einem seltsamen Hotel, ein Kulturschock. Englische Ladies vom Typ Entwicklungshelferinnen, und einige zugedröhnte Junkies, wir bekommen unseren Touren Plan und unsere kleine Reise Gruppe besteht aus ca. 8 Personen, einige Paare und Einzelpersonen. Jeder mit gewissen Vorstellungen, die alle unterschiedlich sind. Die einen suchen Drogen, die anderen erhoffen sich Kontakt mit Verstorbenen, suchen einen Heiler, mit dem so etwas möglich sein könnte, neugierig und jeder mit seinen eigenen Träumen unterwegs. So starten wir am nächsten Morgen ins Landesinnere. Fahren durch kleine Dörfer, lernen wie man aus Palm Früchten Schnaps und Palmöl gewinnt, flanieren auf den bunten Märkten im Freien, fahren mit Pirogen auf dem Senegal Fluss, pirschen durch den noch vorhandenen Regenwald, beobachten Meerkatzen, Vögel, Gazellen und lernen freundliche Menschen kennen, die sehr fleißig sind, Gemüse anbauen, ihre Felder bestellen, wunderschöne Stoffe herstellen, traumhafte Holzfiguren schnitzen, Schmuck fertigen, suchen die Erdnüsse, ein Besserwisser ist auch unter uns, der oft mit seiner Frau streitet, die wir auch einmal suche müssen, jeden Tag sind wir unterwegs und übernachten in schönen idyllischen Camps, aber auch in etwas heruntergekommenen Einrichtungen, die Einheimischen geben sich sehr viel Mühe für uns gut zu kochen, Menu auf einem Boot auf dem Fluss, mit vielen Moskitos, die uns den Schlaf rauben, trotz der vorhandenen Moskito Netzen. Eine beeindruckende Natur und beeindruckende Erlebnisse bietet diese Reise. Sehouna bewältigt das alles souverän und versucht eine angenehme Stimmung in der Gruppe zu erzeugen, was ihm sehr gut gelingt. Sprachkenntnisse nicht erforderlich, da Sehouna sehr gut deutsch spricht und übersetzt. Werde oft um medizinischen Rat angesprochen, da ich wohl als Krankenschwester angesehen werde und manchen einfachen Tipp geben kann. Die Jüngeren sprechen Englisch, sind offen uns gegenüber, so man ihnen einen gewissen Respekt zollt.
Mit einem Teil der Gruppe bleibt sogar ein längerer Kontakt und ein weiteres Treffen in Deutschland. Das Verhalten bestimmter Touristengruppen in Gambia, durch günstige Angebote, waren mir nicht so sympathisch, viele negative Beispiele habe ich beobachtet, deshalb habe ich später dann den Senegal für mich entdeckt, und immer wieder dorthin zurückgekehrt, lange geblieben. Eine neue andere Geschichte.