Zusammenfassung


IMG_3422       Gegen das Vergessen 

Lautet ein Titel eines Vortrages unseres ehemaligen Religionslehrers, der mit seinen 90 Jahren in Heimatort geehrt wurde für seine Verdienste und vielseitigen Aktivitäten zu diesem Thema. Denn auch bei uns hat es Zwangsarbeiter gegeben, KZ Kriegsgefangene, die unter erbärmlichen Umständen in einem Gipswerk arbeiten mussten. Dieser Lehrer ist zu unserem Klassentreffen gekommen, wir eine besondere Beziehung zu ihm aufgebaut haben, da er uns viele, nicht thematisierte Probleme unserer Eltern erklärt hat. Er, unser Ehrengast, ein bewundernswerter MenschAustausch der Erinnerungen einer Schulklasse, mit einer hohen Schülerzahl, die später in die Klasse der „ Franzosen“ und der „ Lateiner“ aufgeteilt worden ist. Unser Gymnasium damals noch im Aufbau, nahmen wir Schüler der umliegenden Orte auf. Auch Kinder der Kriegsflüchtlinge aus Schlesien und weiteren Ostgebieten. Nach der 6. Oberstufe wechselten etliche Schüler zur Wirtschaftsoberschule, etliche verlassen die Schule. Die anderen bleiben bis zum Abitur. Dann trennen sich die Wege. Viele unserer damaligen Lehrer leiden an Kriegsverletzungen,( z.B. Malaria) schleppen ein Kriegstrauma mit sich herum, auch versteckte Nazis waren darunter. Gibt es vielleicht Zusammenhänge, dass auffällig viel Schüler unserer Jahrgänge 1944 bis 1946 in späteren Jahren an Krebs erkrankten, davon eine Anzahl dies nicht überlebt hat? Alzheimer oder Demenz-Erkrankungen, eine Schädigung der Nerven aufweisen, könnte man in diesem Zusammenhang betrachten, die Langzeitwirkungen bestimmter toxischer Stoffe, wie Nervengifte, denen die damalige Bevölkerung schutzlos ausgesetzt worden ist? Heute immer noch, über diese und andere Kriegsfolgen nicht gesprochen wird. Auch heute wieder in schrecklichen Kriegen eingesetzt werden, sinnlos töten, und die unabsehbaren Folgen nicht überschaubar sind. Mir fällt dazu ein, dass mein Vater ein Medikament eingenommen hat, gegen ein toxisches Gift, da er einer Radioaktivität bei den Amerikanern ausgesetzt war. Nicht kriegstauglich, war er im administrativen, gerichtlichen  Bereichen bei den Franzosen und bei den Amerikanern  eingesetzt.  Er selbst ist nicht an Krebs erkrankt. 

Wie unterschiedlich auch die Erinnerungen, Wahrnehmung und verschiedene Sichtweisen auf unsere gemeinsame Schulzeit ausfallen mag, erzeugt es ein Gefühl der Gemeinschaft. Danach gehen die Wege auseinander, führen in unterschiedliche Berufe, bei uns ergreifen häufig viele den Lehrerberuf, oder treibt es in weite ferne Welten. Wir alle erleben Schicksalsschläge, machen unsere Erfahrungen als Erwachsene, die Gemeinsamkeit das alt werden führt uns wieder zusammen. Wenn dem auch keiner entrinnen kann, versuchen die einen, auf irgendeine Art zu entrinnen, ignorieren und verdrängen, andere legen den Fokus nur noch darauf und die damit verbundenen Probleme und Krankheiten, einige legen sich jüngere Partner zu, nur einzelne entziehen sich diesen vorgegebenen Normen. Zu viele bleiben stehen, verharren in ihren jetzigen Zustand, festgezurrt im „ Alltäglichen“  Die „ for ever young“  Fraktion wird größer. Da sitzen noch die ganz und gar „ Unzufriedenen“ die nur meckern, auf hohem Niveau jammern, in Sorge um ihr „ Erreichtes“ ihren geerbten oder erarbeiteten Wohlstand.Sie lächeln mit teurem Zahn Implantaten tapfer in die Kamera.

 

     

 

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Veröffentlicht von

afrikafrau

Afrika begeistert - viele Jahre in diversen Ländern, auf vorgelagerten Inseln unterwegs-

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