Alte und neue Welten
Als Nachkriegskinder in eine Aufbruchsstimmung hineingeboren spürten wir oft, daß Eltern und die älteren Geschwister, irgendwie sich anders verhalten haben, als wir selbst. Angepasster und ängstlicher und wir haben es häufig nicht verstehen können, da nicht darüber gesprochen wurde. Die schlechten Zeiten, wollte man hinter sich lassen. Den Alltag hat es durchaus noch geprägt. Heute weiß man, dass viele bis ins hohe Alter traumatisiert sind, von Erlebnissen, die wir Nachkriegskinder nicht nachvollziehen können, es wurde damals auch nicht so gesehen. Heute sind die ganzen Kriegshandlungen andere, erzeugen die neuen Flüchtlinge, die auch wieder die ganzen Kriegstraumata mit sich schleppen und wir fordern ein, sie sollten sich so verhalten, wie es sich gehört, sich so benehmen, wie wir es uns wünschen. Dies können sie schwer erfüllen, denn sie kennen weder unsere Geschichte, noch unsere Ängste, da sie mit ihren eigenen zu tun haben. Schnell sollen sie deutsch sprechen, deutsch sein, verlieren den Boden unter den Füßen, ihre Identität gerät völlig durcheinander, da sie mit einem ganz anderen Weltbild aufgewachsen sind, in völlig verschiedenen Welten. Die älteren Menschen fordern Respekt, selbst respektieren sie das „ anders sein „ nicht in gebührendem Maße, da sie meist keine Ahnung oder Kenntnisse dieser Welten besitzen, in der ganzen Welt auf Reisen unterwegs, die Kulturgeschichte dieser Länder nicht gut kennen, und irgendwie zurückfallen auf eine seltsame Art und Weise. Dabei bemerken sie nicht einmal, dass ihre Kinder und Enkel auch in eine Völlig andere Welt hineingeboren werden, die sie auch nicht mehr verstehen. Hängen nur noch am „smartphone“ alle sprechen mit sich selbst, haben keine Disziplin, wie wir glauben, ihnen oft auch nicht beigebracht, das Durchhaltevermögen lässt auch nach, die Pünktlichkeit sowieso, so wird beklagt…….was erwarten wir eigentlich, dass immer alles so bleibt, wie es einmal war?? Die Welt ändert sich rasant, die Verhältnisse verschieben sich, wir stecken fest. Als junger Erwachsener sind die Verhältnisse nicht sehr zukunftorientiert, die Bildung hinkt hinterher, die Sicherheiten, die die Eltern noch beschören, verloren, an was können sich die jungen Menschen orientieren? An „ Althergebrachtem“ von gestern, die Zukunft verschlafen, welche Zukunft eigentlich, die Zukunft der Klimaerwärmung, der Müllberge, der Cyberkriminalität, der Beschwörung der Elektroautos, wir kaufen dann von anderen Ländern, die fleißig neue Atomkraftwerke bauen, den Strom ab, für unsere ach so neue Welt, fahren nur noch saubere Autos. Die mit „Billiglöhnern“ in anderen Ländern produziert werden, trotzdem teuer verkauft werden, damit die Aktionäre zufriedengestellt werden. Und beklagen andererseits den Fachkräftemangel, der nicht behoben, nur verschoben, die Wirtschaft an Ausbildung und Material spart,Lebensmittelüberproduktion, um sie in die ganze Welt zu exportieren, zu karren, zu fliegen, in Riesencontainern, durch die Weltmeere transportiert werden, welch ein Wahnsinn, zu glauben, es würde ewig so weitergehen, den Profit einzustecken, von anderen Transportgütern ganz zu schweigen. Wachstum weiterhin als Maxime wird uns verkauft und gleichzeitig keine Arbeit für die Menschen schaffen, sondern die Menschen nur noch verwalten.
Immer noch klopfen sich alle auf die Schultern, wie gut wir doch sind, bleiben stehen, verharren im „ gestern, China kauft sich in Deutschland ein, abgelöst von den russischen Reichen, die anderen Einkäufer stehen schon in den Startlöchern, Europa ausgebremst, bereits abgeschrieben, gespalten. Dafür könnte es sehr viele Gründe geben, warum dies so ist, ein anderes Thema.
Mit Arroganz und Überheblichkeit, ohne Stärken und Visionen , ohne Plan, sich verändernden Demokratien, ohne sinnvolle Veränderungen werden wir nicht mithalten können. Veränderungen sind gar nicht erwünscht, werden blockiert,alles läuft doch gut, das nennt man Realitätsverweigerung. Warum wundern wir uns dann, wenn alle nur noch die vielen Probleme benennen, Schuldige suchen, Scheindebatten führen, Pseudosicherheit vorspiegeln, keine wirklichen Veränderungen vornehmen. Vorbilder können das keine sein. In der Vergangenheit gefangen bleiben, die jungen Leute ausbremsen, diejenigen, die sich ihre Zukunft anders vorstellen, werden hart daran arbeiten müssen.
Weder die „ alte Welt“ war jemals sicher, die „ neue Welt“ wird es auch nicht sein.
Ein sehr guter Beitrag, der zum Nachdenken und Erinnern anregt – danke dafür!
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danke dir
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Solange es kein „Wir“ in der Gesellschaft gibt, sind Schwierigkeiten vorprogrammiert. Wenn schon die Generationen innerhalb eines Landes nicht miteinander leben / kommunizieren, wie soll das mit fremden Kulturen funktionieren.
Das alles schein gewollt zu sein, die Gewinne zählen Der Mensch ist nur das Mittel zum Zweck.
Aufeinander zugehen und alte Muster zu durchbrechen wäre schon mal ein guter Anfang.
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danke dir gerhard für dein “ Mitdenken“
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die Situation ist, wie du sie beschreibst. Die Jungen werden sich was einfallen lassen müssen. Das immerhin ist sicher. Denn ohne sehr viel neues in die Zukunft gerichtetes Denken, ohne Fantasie und Beharrlichkeit wird es nicht gehen. Vorbilder gibt es dafür nicht, denn viele Alte und Ältere leben allzu rückwärtsgewandt, starren ständig gebannt auf das, was war.
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danke Gerda, , wir können ihnen nur sagen, seid mutig, dankt mit und vor allem denkt selbst
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