Denkwürdiges Picknick unterwegs in Kamerun
Auf einer Anhöhe mitten im Nirgendwo hält unser Reisebus an.Weit und breit keine Häuser, keine Menschen, nichts nur trockenes gelbes Gras. Ein feines Lüftchen weht allerdings und macht die Hitze erträglich. Die Reisegruppe etwas ermattet von der langen Busfahrt. Niemand weiß was wir hier machen. Da ertönt die ziemlich laute Stimme unseres Reiseleiters, mürrisch und unwirsch,warum wir hier so herumstehen, wir solltengefälligst mit anpacken die Vorbereitung ein Picknick, ohne irgendwelche Sitzgelegenheiten, die älteren Semester schauen etwas ungläubig, Im Bus befinden sich große Plastikeimer, Dosen, Geschirr, Utensilien, die auf dem Boden ausgebreitet werden. Keiner hat eine Ahnung, wie das hier gemacht wird. Wir sind alle recht hungrig, dann fertigt der Reiseleiter die Mitreisenden mit Getränken ab. Ungehalten beginnt er , die Vorbereitungen zu treffen, alle hält er sich vom Leibe, so sitzen einige , andere stehen untätig um ihn herum, er spricht kein Wort mit uns, als ob wir nicht dazugehören.Die Erwachsenen stehen wie die dummen Kinder, trauen sich nicht etwas zu sagen.Beobachte seine Geschäftigkeit, nehme mir vor, mich über sein ungehobeltes dämliches Benehmen zu beschweren, Nicht jetzt, nicht hier,er wirk wieder agressiv.Er versucht mit wenig Erfolg gerade eine Konservendose zu öffnen, reiche ihm schweigend mein Schweitzer Taschenmesser mit einem Dosenöffner. Als einzige werde ich akzeptiert, ihm dann doch zu helfen, welch einPrivileg.Wortlos bereitet er leckere Salate zu, frisches Obst, französisches Weißbrot, tischt Wurst und Käse auf, es sieht alles sehr lecker aus, was er hier organisiert hat, die Leute sind verwöhnt, aber natürlich nicht gewohnt auf dem Boden zu hocken, ohne Tische und Stühle zu essen. Schweigend essen wir dann alle die Leckereien, vertreten uns noch etwas die Beine, solange ich ihm behilflich bin, alles sauber zu hinterlassen,den angefallenen Müll mitzunehmen. Danach scheucht er alle wieder in den Bus. Satt und abgefertigt hängen die Leute in ihren Sitzen, der Bus fährt weiter, eingehüllt in Staub und Hitze hängen alle ihren Gedanken nach, nur die „ Perlhühner „ streiten sich über den Tagebucheintrag.
Wenn eine/r eine Reise macht – dann kann er was erleben. Schön erzählte Geschichte..
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danke, lese deine Reisegeschichten auch gerne, von den Welten die ich nicht kenne.
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Ist der Reiseleiter der grimmig blickende Herr im lila Hemd ?
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erraten Myriade… sein Markenzeichen…na ja, kein leichter job…
bei einem der teuersten renomierten Reiseunternehmen dieser Herr ein “ besonderes Exemplar“ – dürfte so ein Benehmen nicht vorkommen.Keiner der Reiseteilnehmer hat sich beschwert, ich hätte es getan, leider gab es ein Unglück danach, sodaß ich Wichtigeres zu tun hatte.
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Eigentlich ist Benimm ein wichtiges Attribut, wenn man im Dienstleistungssektor arbeitet.
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damit hast du absolut recht, vor allen Dingen war aucher Gast in Kamerun.
Ein Reiseleiter in besonderer Situation ( diese Reise hätte nicht stattfinden dürfen,da
eine Warnung des Innenministeriums vorgelegen hat) das hätte ihn veranlassen müssen, besonders feinfühlig zu agieren, aber dies beherzigte er bei dieser Reise
kaum. Die Ausbildung bei dieser Reisegesellschaft ist normalerweise sehr gut.
Mag sein, daß er eingesprungen ist, rechtfertigt aber sein Benehmen nicht.
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Ich kenne die sündteuren Studienreisen von „Studiosus“, die haben aber normalerweise auch wirklich hervorragende Reiseleiter, nicht nur, was den Umgang mit den Kunden sondern vor allem was die Kenntnisse betrifft.
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hatte mir nur diese eine Reise mit diesem Veranstalter genehmigt, da damals nicht
die große Auswahl an Veranstaltern Kamerun im Programm hatten- war einzweitesmal nach Kamerun gereist selbst organisiert,privat, sehr gezielt nochmals an einen bestimmten Ort, das war ein völlig anderes Erlebnis.
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Ja, ja, das richtige Eintauchen in ein Land findet bei einer Gruppenreise nicht statt ….
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