Garten


Gärten der Kindheit- Rückblende

als kleines Kind wohnten wir an einer Hauptverkehrsstrasse im Haus derGroßmutter mütterlicherseits, die 2. Frau des Großvaters war die Kräuterfrau.Es gab noch viele Bauern. Linkerhand das Bauernhaus der 3 „ Röckles-Mädels“rechterhand die „ Riethmüllers“ auch Bauern, hinter dem Haus die Bürstenfabrik der  Gutmanns, gegenüber die Schule. Auf dem Schulhof standen alte Kastanienbäume und Lindenbäume. Im Frühsommer dufteten die Blüten der Kastanien und der Lindenblüten. Oder es roch nach frisch eingebrachtem Heu.Im Hintergrund das Hämmern der Maschinen der Fabrik, wenn die Fenster offen standen, der Lärm der Bushaltestalle.Wir sammelten Lindenblüten und Maikäfer und natürlich am kleinen Bach auchKaulquappen, um sie im Einmachglas zu beobachten.In der Nachkriegszeit hatten die Familien einen Nutz- und Kräutergarten.Von einem alten Mann, dem Herrn „Oftermatt“ erwarben meine Eltern unserenGarten, ein paar Strassen weiter vom Haus. Einen wirklich wilden Garten mit einer kleinen Gartenlaube, für Kinder natürlich ein kleines Paradies.Zu Beginn hielt der Vater dort noch Hühner und Kaninchen, das war die Fleischbeilage für die Feiertage. In diesem Garten gab es beinahe alles, wasfür die Versorgung einer Familie notwendig war. Apfelbäume, Pflaumenbaum,Mirabellen, Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren. Die Erdebeeren mochtenden lehmigen Boden nicht, auch fraßen die Schnecken schon mal die ganzen grünen frischen Salatblätter auf, wenn es viel geregnet hatte.Holunder, Haselnuss, aber auch Liebstöckel, Melisse, Knoblauch, Minze, Schnittlauch,Meerrettich, ein kleines Gemüsebeet mit Salat, und Gemüse .Die Mutter legte Blumenrabatte an mit blauen Iris, Gladiolen, Dahlien, Astern,Rosen, Wicken am Zaun, Schwertlilien, einige Sonnenblumen und andere gelbe Farbtupfer. Die Sonne brachte alles zum blühen und duften.Die Gartenlaube das Versteck von uns mit den Nachbarskindern.Wir Kinder halfen auch bei der mühsamen Kartoffelernte, sammelten Kartoffelkäfer ein, die Heuernte ein besonderes Erlebnis.Neben unserem späteren 2. Garten hatte die Tante einen großen Garten mit einem 2-stockigen Gartenhaus. Im Untergeschoß entdeckten wir die erste Kreuzspinne, damals etwas gruselig. Gefeiert wurde dort aber viel und gerne.Auch bei der anderen Tante, bei der ich die Sommerferien verbrachte spielten wir Kinder im Garten oder auf der ruhigen Strasse oder im „ Lindentäle“was besonders aufregend war.So bleiben diese Sommerdüfte, die Sommerabende in Erinnerung und die Nähe, die Liebe zur Natur ein lebenslanger Baustein.

Mein afrikanischer Garten

In der morgendlichen, meist noch frischen Luft öffne ich die Türen, die in den Garten führen, mein erster Rundgang, der sandige Boden ausgetrocknet. Den frühen Ruf des Muhezin in der gegenüberliegenden Moschee habe ich verschlafen. Wenn der Wasseranschluss funktioniert wird Abou mit dem Gartenschlauch seine Runde drehen und die dürstenden Pflanzen bewässern, die Blätter glänzen im Licht, die Blüten öffnen sich und schon flattern die Kolibris, holen sich mit ihren kleinen gekrümmten Schnäbelchen den Nektar aus den Blüten. Bei jeder kleinen Bewegung reagieren sie und verschwinden in Dickicht der Bougenvilles an der Mauer. Das rotschwarz-gelb gefiederte Vogelpaar unterhält sich lautstark, überall raschelt es, klein und groß sind zum Frühstück eingeladen.Danach gehe ich nach oben auf die Galerie, öffne kurz die Türe zur oberen Terrasse, atme den Duft des Zitronenbaumes ein, beobachte das erwachende geschäftige Treiben der Umgebung, die angenehme Wärme der Sonne, die Welt ist in Ordnung, der Tagesablauf noch nicht genau festgelegt.Gibt es etwas zu erledigen oder das Meer lädt zum Baden ein, bis die Sonne zu sehr herunterbrennt und die Menschen sich wieder hinter die Schatten der Mauern oder den ausladenden Blätterwald zurückziehen, oder ihren täglichen Aktivitätennachgehen. Das geschäftige Treiben in der Nachbarschaft und die Geräusche werden lauter. Kinderstimmen und afrikanische Musik erklingt. Mein morgendliches oder abendliches Ritual, der Rundgang durch den Garten, damit beginnt oder endet der afrikanische Tag.  

IMG_3360Der selbstgebastelte Rabarberkuchen (fertiger Kuchenboden,mit griechischem Yoghurt u.a. ein wenig geschlag.Sahne usw. gekühlt) kein “ Mutterrezept “ eher “ Resteverwertung, hat gemundet. Dabei kam mir unser Garten in den Sinn, in dem der Rabarber zu den ersten Frühlingsbooten zählte.

 

 

 

 

 

  

 

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Veröffentlicht von

afrikafrau

Afrika begeistert - viele Jahre in diversen Ländern, auf vorgelagerten Inseln unterwegs-

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