Regenzeit in der zweiten Heimat Afrika
Die letzten Jahre hielt ich meist im Senegal auf, nie während der Regenzeit, die mal mehr oder weniger heftig ausfällt. Die Auswirkungen aber waren meist noch beim nächsten Besuch sichtbar. Der weggeschwemmte Sand, der Dschungel im Garten, Reperaturen am Haus durch starken Regen oder Wind verursacht, Gott sei Dank nie durch Feuer. Die verwaschene Farbe an der Hauswand, der Rost an Eisengittern der Türen, durch salzhaltige Luft, die Holzrahmen, Papier, oder andere vergessene Gegenstände von winzigen Fressfeinden vertilgt, nur ein Häufchen Staub, oder Holzmehl zeugten noch von der Arbeit, die sie geleistet hatten. Die meisten wichtigen Gegenstände wurden vor meiner Abreise in Metallkoffern oder Plastikfolie gesichert.
Ist man in Afrika unterwegs bekommt man sehr schnell mit der Vielfalt der Natur, der Tierwelt, in Kontakt.In der Regenzeit, je nach Gegend und kräftig diese ausfällt, erlebt man so einiges Ungewohntes.
Im kleinen Hotel mit eigenem Strand untergebracht, nicht fremd, das erste mal während der Regenzeit. Mit den Sandflöhen am Strand hatten wir schon Bekanntschaft gemacht, nit der schwülen Hitze auch, dem aufgewühlten Atlantik den abgebrochenen Betonmauern durch die Flut, die Gewalt noch sichtbar. Hohe Feuchtigkeit ist erträglich, so man gesund ist.Damals üblich, ein Büffet am Abend im Freien auf der Terrasse. Bislang hatte es nur mal in der Nacht leichten Regen gegeben, unbemerkt, am frühen Morgen kaum noch sichtbar. Am Abend schon vergessen. Gerade am Büffet, wurde es ziemlich dunkel, ein seltsames Geräusch,und auf das Essen prasselte es herunter, in Sekundenschnelle war der Boden bedeckt mit großen schwarzen Käfern, die Lampen besetzt, dadurch weniger Licht, in den Haaren der Afrikaner, kleine gepanzerte wanzenartige Tierchen, die überall hängen blieben, oder zu Boden geschüttelt wurden, richtig unangenehm. Gelassen fegen die Hotelbediensteten die Käfer zusammen, decken das Büffet ab,nach einer halben Stunde war der Spuk vorbei, als ob nichts gewesen wäre.Uns Europäer aber war der Appetit vergangen.
Ein anderes Erlebnis, im Haus. Die letzten Tage hatte die Hitze zugenommen, etwa 37 Grad im Schatten, kein Windhauch wehte, seltsame Stille herrschte in der Mittagszeit. während des Ramadan nicht ungewöhnlich. Ein seltsames Geräusch lässt mich aufschrecken, von der oberen Terrasse aus blicke ich wie so oft zum Himmel, sehe aber keinen Vogelschwarm, der sah anders aus, von einem langen dunklen Streifen am Himmel hörte ich dieses Geräusch deutlich. Wusste erst gar nicht was dies bedeutete, als ich realisierte, es könnte ein Heuschreckenschwarm sein, wurde mir etwas mulmig. Abou hatte Freizeit, so schloss ich vorsichtshalber alle Türen, nicht überall hatten wir feine Moskitogitter angebracht, die Klimaanlage funktionierte in diesem Jahr leider auch nicht. Nirgendwo konnte ich Panik oder Aktionen in der Nachbarschaft ausmachen. Also blieb nur abzuwarten, was geschehen würde. Nichts geschah……die Hitze blieb, die dunkle Wolke verzog sich. Am nächsten Tag wurde im Radio berichtet, eine Heuschreckenplage hatte sich von Mali aus, über Teile Afrikas ausgebreitet und beträchtlichen Schaden angerichtet.In unserer Region hatten wir wohl Glück gehabt und waren verschont geblieben.
Bei einem Aufenthalt im gerade fertig gestellten afrikanischen Rundhaus wurde mir schnell klar, dass meine Aufmerksamkeit gefordert wird.Sitze auf einem Lederpuff, im Gespräch mit einem Nachbar Ibrahim, plötzlich unterbricht er das Gespräch und befiehlt mir, ruhig sitzen zu bleiben, steht langsam auf, erschlägt mit seinem Schuh eine kleine unscheinbare Schlange, die hatte sich wohl durch die offenstehende Tür zum Garten hereingeschlichen, oder sie hatte im Strohdach übernachtet, wo sie auf Moskitojagd war und gestört wurde. So nah ist man in Afrika mit der Natur verbunden.
An all die anderen Hausbewohner hatte ich mich schon gewöhnt. Spinnen, Geckos, Fledermäuse nur bei Nacht aktiv, Maulwürfe, die versucht hatten den Garten umzugraben, blind bei Licht, um an die Sickergrube zu gelangen, die vielen Vogelarten versteckten sich meist in den Sträuchern, ihr Gesang oder ihr leises Piepsen gehörten zur Begrüßung am frühen Morgen, das Schreien der liebeshungrigen Esel in der Nacht, das Meckern der Ziegen, das Zirpen der Zikaden am Abend,manch freches aufgeregte Bellen der streunenden Hunde, sanftes Rascheln der trockenen Blätter, das Heulen des Windes, das Knistern unter dem Grasdach. Ohne Straßenlärm die Schritte im Sand, die Geräusche alle werden nach einigen Jahren zur Gewohnheit, der Tag wartet auf die Nacht. Das Rauschen der Wellen. Manches Jahr gesellten sich neue andere Geräusche dazu, die es einzuordnen galt.
Wenn ich die Augen schließe und mich wegträume sind die Geräusche nah und wieder fern.
Vom Himmel fallende Käfer oder Heuschrecken finde ich schon ziemlich schaurig
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nein, angenehm fand ich dies auch nicht, für einen, der in Afrika diesen Nautur ausgesetzt ist,
sie respektiert,besitzt die Fähigkeit, sich darauf einzustellen, damit umzugehen, daß die Natur stärker ist als wir Menschen glauben, lernen wir daraus!!!!!!Die Natur werden wir nie beherrschen.
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Das sieht man sehr deutlich zum Beispiel wenn ein eher kleiner Bach Hochwasser führt und plötzlich zum reißenden Strom wird, oder bei einem Erdbeben, wenn Häuser reihenweise zusammenstürzen
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so etwas meine ich ist aber hausgemacht und könnte geändert werden, das ist etwas
anderes, denke ich. Trotzdem die Natur respektieren sollten wir und nicht so gedankenlos
mit der Natur, unserer Welt umgehen, ich weiß, ein frommer Wunsch, wir beginnen bei uns, im “ Kleinen“ . danke für deine Gedanken darüber.
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