Tagebucheintrag März 2009-
Warum haben die Trommeln geschwiegen
Spannung liegt in der Luft
die Stimmung des Muhezin ruft im
Morgengrauen sanft zum Gebet
Die Gebete hallen herüber, bis spät in die Nacht
Der kühle Wind lässt das Lachen hinter
verschlossenen Türen zurück
dreht vom Meer zum Land
Staub, Sand, Stimmen rau, heiser,trocken in der Kehle,
metallfarbenes Gefieder lechzt nach Wassertropfen
Federn, Blätter, Blüten wollen in der Sonne glänzen
Zitronenbaum trägt gleichzeitig kleine weiße Blüten
und grüne kleine runde Früchte
Mangobaum mit Brunnenwasser erfrischt, treibt neue
hellgrüne Blätter und Blüten, wie Sterne
Avocadobaum gerettet, orangefarbene Pracht dankt es
Oleanderstrauch hat schwer gelitten, trägt kein weißes
Blütenkleid, nackt, zurückgestutzt
Das rot-schwarze Vogelehepaar meldet sich zu Wort
früh in der Dämmerung, vor Sonnenuntergang tummeln
sich noch viele kleine und größere Vögel
zwischen den Sträuchern
hinter der Mauer lauern die Ahnengeister, die Fledermäuse
fliegen tief, Grillenkonzert, Blätterrauschen, Gedankenflut,
Müdigkeit, dann der Mond als Sichel wie ein kleines Boot
am Firmament, segelgleich darüber große Lichtquelle,
hoffnungsvoll der immer gleiche Rhythmus der Gestirne
der Wellen, der Gezeiten, das Gurren der Wildtauben.
Atem, Leben mit Widrigkeiten, Freude, Kraft und Liebe.